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28. Mai 2021
14:15 bis 15:15 Uhr: Eröffnungsvortrag
"Die hohe Kunst Patient/-in zu sein"
Prof. Dr. Sylvia Sänger, Gesundheitswissenschaftlerin
Patient/-in ist man sobald man krank wird. Das sagt ja auch schon der Begriff: "patiens" bedeutet leiden, erdulden. Ein Patient ist jemand, der etwas erdulden muss. Warum soll der Zustand Patient/-in dann eine Kunst sein? Weil es eben nicht allein um das Leiden geht. Zur Widerstandsfähigkeit oder auch Resilienz von uns Menschen, die uns im Umgang mit der Erkrankung hilft und die Genesung unterstützt, gehören unter anderem Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, Verantwortung und auch eine gehörige Portion Humor. Das bedeutet, die Opferrolle des Leidenden zu verlassen und aktiv zu werden.
Patient/-innen haben Rechte, wie zum Beispiel das Recht auf Beteiligung an allen Entscheidungen, die ihre Gesundheit betreffen und das Recht auf eine umfassende Information und Aufklärung. "Keine Entscheidung über mich ohne mich" lautet ein wichtiger Grundsatz der Selbsthilfe. Dazu müssen Patienten jede Menge wissen. Wie und wo finde ich verlässliche Informationen, woran erkenne ich gute Informationen, was bedeutet Patientenbeteiligung und was muss ich tun, um gemeinsam mit meinen Ärzten zu entscheiden - dies alles sind Fragen, die mit dem Beitrag beantwortet werden sollen.